Du besitzt einen Hund und bisher war er zum Glück auch immer gesund? Wie erkennst Du, dass es Deinem Hund gerade nicht gut geht? Wie kannst Du den Hund vor Erkrankungen wie Epilepsie, Nierenerkrankungen und Diabetes schützen? Welche Maßnahmen unterstützen Deinen Hund bei Krankheiten. Diese und andere Fragen werden im folgenden Text beantwortet.
Hundekrankheiten erkennen FAQ
Woran erkenne ich den kranken Hund?
So individuell wie der Mensch, ist auch der Hund und genauso individuell sind auch die Symptome, wenn er krank ist. Als Hundehalter solltest Du auf jeden Fall das Fell des Hundes regelmäßig inspizieren, genauso wie seine Zähne. Außerdem ist es hilfreich, die Normaltemperatur Deines Hundes zu kennen, um mögliche Veränderung zu bemerken.
Zu den sicheren Krankheitszeichen zählen Durchfall, Erbrechen, Apathie und Fieber. Aber auch bei Veränderung des Fells und der Haut, sowie des Fressverhaltens solltest Du Deinen Hund beobachten und bei Bedarf einen Tierarzt aufsuchen.
Wie kannst Du Hundekrankheiten vorbeugen?
Auch wenn Dein Hund gesund erscheint, solltest Du es nicht versäumen, ihn regelmäßig einem Tierarzt vorzustellen. So vermeidest Du, dass Krankheiten erst erkannt werden, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Der Tierarzt kann anhand des Gewichts, der Zähne und dem allgemeinen Zustand des Tieres viele Erkrankungen rechtzeitig erkennen. Du als Hundehalter kannst bereits im Vorfeld viel unternehmen, damit Dein Hund gesund bleibt. Die Ernährung eines Hundes legt das Fundament für ein gesundes, langes Leben. Achte bitte darauf, dass das Fressen den Bedürfnissen DeinesHundes entspricht und qualitativ hochwertig ist. Aktive Hunde benötigen ein anderes Futter, als passive Hunde.
Versuche Deinem Hund nicht zu viel Stress auszusetzen. Achte dabei auf seine Körpersprache, sie gibt Auskunft über seinen Gemütszustand.
Parasiten übertragen Krankheiten. Durch regelmäßige Prophylaxe und Kontrollen können Flöhe, Zecken, Würmer und Co. ferngehalten werden.
Leider gibt es aber auch Krankheiten, die durch Vererbung weitergegeben werden und angeboren sind. Darüber hinaus sind Krankheiten auch manchmal Hausgemacht- Nämlich durch falsche Fütterung.
Epilepsie
Epilepsie existiert nicht nur bei Menschen. Auch Hunde tragen diese Krankheit in sich. Es gibt Rassen, die für Epilepsie anfälliger zu sein scheinen, als andere. Zu ihnen zählt besonders der Belgische Schäferhund. Aber auch andere Rassen wie Beagle, Golden Retriever, Labrador und Deutscher Schäferhund bleiben nicht verschont.
Formen der Epilepsie
Grundsätzlich unterscheidet man bei Hunden drei Formen der Epilepsie.
Aufgrund von Stoffwechselstörungen, Blutdruckbeschwerden und Nierenerkrankungen werden so genannte Reaktive Epilepsieanfälle ausgelöst. Aber auch verschiedene Medikamente oder Anti-Parasitika stehen im dringenden Verdacht solche reaktiven Epilepsien auszulösen.
Hirntumoren sind vor allem für Sekundäre Epilepsieanfälle verantwortlich.
Bei Epilepsie im Alter zwischen ein und drei Jahren, die keinen sichtbaren Auslöser haben, spricht man von der Primären Epilepsie, unter der ca. 3% der Hundeepileptiker leiden.
Auslöser für epileptische Anfälle gibt es sehr viele. Von Hirntumoren, über Medikamente, Gifte, Infektionen, chemische Stoffe im Futter, bis hin zu organischen Problemen kann alles mögliche einen epileptischen Anfall beim Hund auslösen.
Wie kannst Du Deinen Hund unterstützen?
Sollte Deinen Hund einen epileptischen Anfall erlitten haben, so stelle ihn dem Tierarzt vor. Dieser wird über die weitere Behandlung entscheiden. Als Hundehalter kannst Du ebenfalls dazu beitragen, Anfälle zu vermeiden.
Baue das Immunsystem Deines Hundes auf und versuche von Umweltgiften Abstand zu nehmen.
Acht auf die Inhaltsstoffe von Produkten zur Bekämpfung von Parasiten. Besonders Stoffe, wie Organophosphate und Carbamete, wie Atropine, sollten gemieden werden. Sie stellen Gifte dar, welche das Nervensystem und das Gehirn angreifen.
Selbst Spot-ons auf pflanzlicher Basis sind in der Lage, das Nervensystem zu durchdringen und epileptische Anfälle auszulösen. Frage im Zweifelsfall Deinen Tierarzt oder Tierheilpraktiker.
Beim Futter gibt es ebenfalls einiges zu beachten:
Das Gluten, welches in Getreide enthalten ist, ist für Epileptiker ganz besonders schlecht, da es die Blut-Hirn-Schranke durchdringt und somit neurologische Störungen bewirken kann. Am besten Du fütterst DeinenHund komplett Getreidefrei.
Desweiteren solltest Du Deinem Hund keine Nahrungsmittel anbieten, welche auch unter Allergikern gefährlich sind, da sie hoch allergen sind. Zu ihnen zählen nicht nur Getreide, sondern auch Kuhmilchprodukte, sowie Soja und Mais und natürlich Produkte, auf die Ihr Hund irgendwie seltsam reagiert.
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass zuckerhaltiges Futter nicht in das Napf Ihres Hundes gehört und erst Recht nicht, wenn er zu epileptischen Anfällen neigt. Auch Nahrungsmittel, die sich stark auf den Blutzuckerspiegel auswirken, wie zum Beispiel Honig, Kartoffeln, Reis, Erbsen und Karotten, sind für epileptische Hunde nicht von Vorteil.
In vielen Hülsenfrüchten, Kuhmilchprodukten, Sojaprodukten und Nüssen ist Glutamat oder Aspartat enthalten. Auch diese Stoffe sollten unbedingt gemieden werden.
Besonders interessant ist, dass auch Gewürze, wie Rosmarin und Oregano nachgewiesenerweise epileptische Anfälle auslösen können und daher zu vermeiden sind. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, damit es bei Deinem Hund zu keinen Defiziten kommt.
TIPP: Die natürlichen Mittel Baldrian und Passionsblume können sehr positiven Effekte bei Epilepsie haben! (bei Fragen zur Anwendung kannst Du Dich gerne an THP Manfred Rüben wenden)
Hundekrankheiten, die immer öfter auftreten
Nierenerkrankungen(Niereninsuffizienz) beim Hund
Gerade bei älteren Hunden, werden sehr oft Nierenerkrankungen diagnostiziert. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die Organe, darunter auch die Niere, nur noch schwer regenerieren können. Umweltfaktoren, falsche Ernährung und Vererbung haben jahrelang die Organe belastet und führen im Alter dazu, dass Entzündungen sich im Körper verbreiten können.
Wie jedes Säugetier, besitzt der gesunde Hund zwei Nieren, welche primär dazu dienen, den Harn von Giftstoffen zu befreien. Sie sorgt für einen gesunden Ausgleich zwischen Säuren und Basen. Bei einer Funktionsstörung der Niere, übersäuert der Körper sehr schnell. Im Säuren Milieu können sich Entzündungen gut ausbreiten. Die Folge ist eine chronische Nierenentzündung.
Die zweite Aufgabe besteht in der Freisetzung von Hormonen. Somit ist die Niere auch indirekt am Blutkreislauf und der Blutdruckregulatoren beteiligt.
Eine gesunde Niere kann viele Beeinträchtigungen ausgleichen. Jedoch wird bei Hunden eine Nierenproblematik oftmals zu spät erkannt, so dass sie meist erst beim Tierarzt erscheinen, wenn die Einschränkung bereits bei 50% liegt. Es wird daher empfohlen, Hunde ab ca. 5 Jahren regelmäßig dem Tierarzt zur Vorsorgeuntersuchung vorzustellen.
Unterschiedliche Risikofaktoren
Ernährung
Leidet Dein Hund an Problemen mit der Niere, so ist es sehr wichtig, auf eine gesunde Ernährung zu achten und darauf, dass er ausreichend trinkt, um die Nierenfunktion zu unterstützen. Bei einer Nierenerkrankung fällt es dem Organismus schwer, Phosphor abzubauen und auch die Aufnahme von Kalium ist gestört. Ein Vitamin-Mann und Mineralstoffmangel kann die Folge sein. Achte auf eine individuell zusammengestellte Fütterung und verzichte möglichst auf Trockenfutter, denn dieses beinhaltet oft nicht ausreichend Vitamine oder Mineralstoffe und erzieht dem Körper noch zusätzlich Flüssigkeit.
Das Futter sollte wenig Phosphor enthalten, daher ist von Knochen, Innereien und Molkeprodukten abzusehen.
Stattdessen sollte auf hochwertiges Eiweiß gesetzt werden, was bedeutet, dass man viel reines Muskelfleisch, oder auch Eiklar füttern sollte, um die Neubildung von Zellen zu unterstützen. Das Ganze ergänzen Sie mit Kaliumhaltigen Gemüse, wie zum Beispiel Sellerieblätter, Wurzelgemüse, oder diverse Kräuter.
Lasse Dich gegebenenfalls von einem Fachmann, Tierheilpraktiker, beraten.
Umwelt
Da die Niere für die Entgiftung sorgt, ist es für einen Hund mit Nierenproblemen schwieriger, Gifte aus der Umwelt (Abgase, Chemikalien, Desinfektionsmittel, Phenole, Antibiotika…) abzubauen. Versuche bewusst solche Stoffe zu meiden und achte auf ausreichend Flüssigkeit.
Andere Ursachen
Es wurde beobachtet, dass auch Infektionen, Erkrankungen und Verletzungen zu Nierenerkrankungen geführt haben. Lasse Deinen Hund regelmäßig untersuchen!
Symptome
Sollte Dein Hund plötzlich auffallend mehr trinken und urinieren als gewöhnlich, so vereinbare einen Termin beim Tierarzt. Hindere Deinen Hund keinesfalls am Trinken, es ist lebenswichtig, dass die Niere durch erhöhte Wasserzufuhr gespült wird. Dementsprechend musst Du vermehrte Spaziergänge unternehmen. Zusätzlich zum vermehrten Trinken und urinieren, kann sich eine Fressunlust einstellen, Entzündungen auftreten, oder Übelkeit begleitend erscheinen.
Diabetes
Genau wie bei Menschen, handelt es sich auch bei Hunden bei Diabetes um eine Stoffwechselkrankheit, die zwei Varianten besitzt, nämlich Diabetes Typ 1 und Typ 2. Bei dieser Erkrankung ist der Blutzuckerspiegel aufgrund eines Insulinmangels erhöht, was unbehandelt zur schweren Schädigungen diverser Organe führen würde. Eine frühzeitige Behandlung ist daher sehr wichtig.
Symptome
Achte auf jegliche Wesensveränderungen, oder Veränderungen im Verhalten.
● Vermehrtes Urinieren
Hunde mit Diabetes haben einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Zuckerpartikel werden vom Urin aufgenommen und ziehen Wasser. Daher hat der Hund häufiger das Bedürfnis zu urinieren.
● vermehrtes Trinken
Aufgrund des entzogenem Wassers stellt sich beim Hund ein gesteigertes Durstgefühl ein. Er trinkt mehr!
● Sehstörungen
Überall im Körper werden Blutgefäße durch den erhöhten Blutzucker zerstört, auch in Bereichen des Auges. Es droht u.a. Erblindung.
● Gewichtsabnahme/ oder Gewichtszunahme
● Antriebslosigkeit
Die Energiezufuhr ist gestört.
Du solltest auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen, wenn Du den Verdacht hast, Dein Hund könnte an Diabetes leiden. Unbehandelt kann diese Krankheit durchaus auch zum Tode führen.
Maßnahmen
Die wichtigste Maßnahme ist die Kontrolle des Körpergewichts und der Ernährung. Dabei muss darauf geachtet werden den Blutzuckerspiegel im Normalbereich zu belassen. Die erreichst Du, indem der Hund möglichst immer zu gleichen Zeiten und möglichst vor den Insulinspritzen füttern. Auf diese Art kann durch die Insulingabe keine weitere Unterzuckerung drohen. Eine Unterzuckerung ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand.
Es ist für Deinen Hund besser, wenn Du mehrere kleine Portionen am Tag füttern, da der Blutzuckerspiegel dann nicht abrupt ansteigt. Vermeide kurzzeitige Kohlehydrate wie z.B. Getreide.
Achte speziell auf das Füttern von Diabetesnahrung. Diese führt aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung nicht zu so starken Schwankungen im Blutzuckerspiegel. Allerdings musst Du konsequent darauf achten, nichts zusätzlich zu füttern, keine Leckerlis oder sonstige Belohnungen.
Fazit
Sollte Dein Hund an einer der beschriebenen Krankheiten erkrankt sein, so lasse Dich am besten von einem Fachmann beraten, welche Maßnahmen sinnvoll erscheinen, um die Krankheit bestens in den Griff zu bekommen. Dein Hund wird es Dir danken.
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