Die Leishmaniose zählt in Deutschland zu den häufigsten Reiseerkrankungen beim Hund. Diese Infektionskrankheit wird durch Leishmanien über Sandmücken, oder Schmetterlingsmücken verbreitet. Diese Insekten kommen bisher in südlichen Klimazonen vor. Eine Infektion mit Leishmaniose geschieht schnell, bei Tieren, die die Grenze passieren, sei es wegen Urlaub, oder aus anderen Gründen, wie Tiervermittlung aus dem Ausland.
Leishmaniose beim Hund – was ist das?
Es ist eine heimtückische Krankheit, die zu den Zoonosen zählt, was so viel bedeutet wie dass die Krankheit, im Gegenteil zu vielen anderen Hundekrankheiten, grundsätzlich auch auf den Menschen übertragbar sein könnte. Allerdings wurden Übertragungen von Tier zu Mensch bisher sehr selten nachgewiesen. Eine Übertragung von Leishmanien durch Hundebisse, Speichel oder frisches Blut ist unwahrscheinlich.
Die Tatsache, dass viele Tierärzte mit der Leishmaniose nur ungenügend Erfahrung aufweisen ist erschreckend. Im folgenden Text erfährst du wie Leishmaniose übertragen wird, welche Symptome sie hervorruft und wie sie zu behandeln ist und noch weitere interessante Hinweise zur Leishmaniose wollen wir hier erläutern.
Wie infiziert sich ein Hund mit Leishmanien?
Bei Leishmanien handelt es sich um einzellige Blutparasiten, die über Sandmücken oder Schmetterlingsmücken durch einen Stich in den Blutkreislauf deines Hundes gelangen und sich von dort in Zellen von Knochenmark, Leber und Milz einnisten.
Da im Knochenmark zum Aufbau der körpereigenen Abwehr die weißen Blutkörperchen gebildet werden, ist es besonders gefährlich, wenn Leishmanien sich dort einnisten. Sie vermehren sich dann innerhalb der weißen Blutkörperchen.
Die Sandmücke nimmt beim Stich ihres Opfers infiziertes Blut auf. Die Leishmanien werden wieder beweglich und wandern unter anderem in den Speichel der Mücke, von wo aus sie bei einem erneuten Stich auf den Hund oder den Menschen übertragen werden und diesen mit Leishmaniose infizieren. Sandmücken und Schmetterlingsmücken kommen hauptsächlich in südlichen Klimazonen vor. Allerdings wurden Sandmücken auch schon in Deutschland gesichtet.
Leishmaniose kann auch direkt über Blutkontakt übertragen werden. Somit könnte theoretisch ein mit Leishmaniose infizierter Hund zu einer potentiellen Gefahr für den Menschen werden. Durch offene Wunden können die Leishmanien auch in den menschlichen Kreislauf gelangen. Allerdings ist bisher in Deutschland kein Fall einer direkten Übertragung durch den Hund bekannt. Es versteht sich von selbst, dass mit Leishmaniose infizierte Tiere niemals zur Blutspende gebracht werden sollten!
Leishmanien können sich, laut einer Studie, auch im Placentagewebe einnisten, was zur Folge hat, dass bei einer Geburt 50% der Welpen ebenfalls mit Leishmanien infiziert sind. Der Titer der infizierten Welpen kann jedoch wieder auf Null zurück gehen, dennoch ist es ratsam mit Leishmaniose infizierte Hündinnen nicht decken zu lassen, um eine Verbreitung der Leishmaniose zu verhindern.
Aber auch Rüden mit Leishmaniose können diese übertragen. Leishmanien haben sich im Genitalgewebe eingenistet und sind auch im Sperma nachzuweisen. Eine Übertragung bei einer Paarung wäre daher durchaus nicht auszuschließen und sollte dringend vermieden werden.
Da weder im Kot, Speichel oder im Urin eines Hundes Leishmanien nachgewiesen werden konnten, ist eine Ansteckung mit Leishmaniose im normalen Alltag beim Spielen oder Kuscheln vollkommen ausgeschlossen.
Eine Untersuchung ergab, dass Leishmanien bei oraler Aufnahme über die Verdauung vernichtet werden und somit keine Gefahr darstellen. Eine Ansteckung mit Leishmaniose erfolgt lediglich über direkten Austausch von Körperflüssigkeiten. Das heimtückische besteht darin, dass dein Hund sich unbemerkt infiziert und die Erkrankung Leishmaniose oft erst sehr viel später zum Ausbruch kommt.
Symptome der Leishmaniose
Da die Leishmaniose gerade zu Beginn sehr unspezifische Symptome zeigt, wie Lahmheit, Müdigkeit, Fieber, Durchfall und Gewichtsreduktion, wird sie selten frühzeitig erkannt. Die Symptome der Leishmaniose treten schubweise auf, sie kann aber auch symptomlos beginnen.
Die typischen Symptomen für Leishmaniose sind:
- geschwollene Lymphknoten
- Haarausfall (Alopezia)
- Ausfransen und Einreißen der Ohren
- offene kleine Hautwunden (Hautläsionen)
- Verkümmerung der Gesichtsmuskulatur (Ungleichheit der Kopfmuskulatur)
- Entzündung der Augenlider, Hornhaut und Bindehaut
- Nasenbluten bei ca. 5-10% infizierter Hunde
- Blutarmut
- Druckempfindlichkeit des Bauches
- schuppiger Hautausschlag, vorwiegend am Nasenrücken, den Ohrspitzen und um die Augen des Hundes (s.g. Brillenaugen). Eine Verbreitung des Ausschlags auf den gesamten Körper des Hundes ist durchaus möglich.
- Nierenversagen durch die Vielzahl der Medikamente möglich.
Die Therapie bei Leishmaniose
Ein Hund mit Verdacht auf Leishmaniose gehört unbedingt in die Hände eines Fachmanns, zum Tierarzt. Nur dieser ist in der Lage, die nötigen Medikamente (wie z.B. Allopurinol) zu verschreiben, um die Symptome der Leishmaniose zu lindern. Leider führen diese Medikamente auf Dauer zu unerwünschten Nebenwirkungen, wie Harnsteine. Daher ist es dann wichtig, die Ernährung des Hundes auf purinarme Ernährung umzustellen.
In der Regel lassen sich hochwertige Alleinfuttermittel durch die Zugabe von Gemüseflocken (z.B. Karotten/Kartoffeln) oder falls nötig durch Phosphatbinder so anpassen, dass eine optimale und individuell auf den aktuellen Befund abgestimmte Ernährung deines Hundes möglich ist.
Auf jeden Fall solltest du deinen, mit Leishmaniose infizierten Hund, während der Therapie regelmäßig Blutuntersuchungen unterziehen, um Organwerte, Eiweiß-Elektrophorese und Urin unter Kontrolle zu behalten.
Ein großes Blutbild sollte anfangs alle drei Monate, später alle sechs Monate erfolgen. Darüber hinaus solltest du das Immunsystem deines Hundes stärken. Dabei spielt nicht nur das Futter eine große Rolle. Sprich uns dazu gerne an. Purinarmes Futter >>>
Die Bedeutung der Ernährung bei Leishmaniose
Es versteht sich von selbst, dass bei einem mit Leishmaniose infizierten Hund vermehrt auf eine hochwertige Ernährung geachtet werden sollte. Das Immunsystem zu stärken ist von größter Bedeutung und dabei ist die Basis dessen eine gute, naturbelassene Ernährung eine große Rolle.
Da jeder (erkrankte) Hund sehr individuell zu betrachten ist, solltest du auf die ganz speziellen Bedürfnisse deines Tieres eingehen.
Ob Welpe, Erwachsener, Senior, aktiver oder eher weniger aktiver Hund, jeder benötigt ein eigens auf ihn zugeschnittenes Futter, weshalb es besonders empfehlenswert ist zu BARFen, da du so gezielt auf die speziellen Bedürfnisse einwirken kannst und auch die Flüssigkeitsversorgung in ausreichendem Maße gewährleistet ist.
Da durch Leishmanien besonders häufig die Nieren angegriffen werden, ist es wichtig, dass dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Von Trockenfutter ist bei Leishmaniose generell abzuraten, da es nicht nur dem Körper Flüssigkeit entzieht, sondern auch von der Zusammensetzung der Inhaltsstoffen im Vergleich zu Nassfutter minderwertiger ist.
Kommt BARF-Nahrung für dich nicht infrage, so achte bitte darauf, hochwertige Dosen zu füttern, bei denen neben hochwertigen tierischen Zutaten auf Gemüse und wertvolle Zusätze gesetzt wird.
Ab dem Zeitpunkt von Allopurinol Gabe sollte bei Leishmaniose purinarm, phosphorarm und vor allem keine inneren Organe wie z.B. Lunge, Pansen oder Niere gefüttert werden. Sie enthalten hohe Purinwerte. Innere Organe können auch Giftstoffe beinhalten, die für die Nieren des infizierten Tieres eine zusätzliche Belastung darstellen. Herz jedoch, was zwar landläufig auch ein inneres Organ darstellt, gehört nicht dazu. Es ist hochwertiges Muskelfleisch. Achte darauf, dass das Dosenfutter alle Inhaltsstoffe einzeln auflistet. Nur so kannst du sicher wissen, was in welcher Menge enthalten ist. Bemerkungen wie „tierische Nebenerzeugnisse“ (ohne genaue Angaben, was sich hinter verbirgt) weisen in der Regel auf minderwertiges Futter hin.
Das Futter stellt die Basis für ein gesundes Hundeleben dar, spare nicht am falschen Ort, dein Hund wird es dir danken.
Tierische Nebenerzeugnisse
Dieser Begriff des Futtermittelrecht umfasst nahezu alles, was nicht Muskelfleisch ist. Darunter fallen beispielsweise: Haut, Schwarte, Hufe, Euter, Federn, Hörner, Hühnerköpfe-und fuße, Wolle, Geschlechtsorgane, Gebärmutter, Eierstöcke, Hoden oder Därme. es gibt darüber hinaus natürlich auch sinnvolle und gesunde tierische Nebenerzeugnisse.
Sinnvolle und gesunde tierische Nebenerzeugnisse
Hierzu gehören: Pansen, Herz, Schlund, Leber, Hähnchenmägen, Niere, Karkassen, Lunge und Strossen
Neben einem purinarmen Futter kannst du deinem Hund zusätzlich Gutes tun.
Hauptaugenmerk sollte auf einem guten Immunsystem liegen. Mit den richtigen Nahrungsergänzungen wie z.B. Borretsch-Öl, effektiven Mikroorganismen und Vitalstoffen lässt sich dieses, sowie die Haut- und Fellregeneration deines Lieblings unterstützen.
Wie lässt sich gegen Leishmaniose vorbeugen?
Wenn Du vorhast, deinen Urlaub in einem der Risikoländer für Sandmücken zu verbringen (gesamter Mittelmeerraum, Tropen und östliches Afrika), so besorge dir spezielle Halsbänder zur Abwehr von Mücken, oder trage Präparate auf, die du bei deinem Tierarzt erhältst, um diese Stechtiere abzuschrecken.
Zusätzlich solltest du Spaziergänge ab der Dämmerung vermeiden. Beziehungsweise wenn du bemerkst, dass die Mücken besonders aggressiv sind.
Willst Du Deinen Hund jedoch 100% wirksam vor Leishmaniose schützen, so vermeide Urlaube in diesen Risikogebieten komplett.
In den Mittelmeerländern soll es bald Abhilfe gegen diese heimtückische Krankheit geben. In form eines Impfstoffes soll den Tieren geholfen werden. In Deutschland ist der Weg zum Impfstoff noch weit.
Vor allem Tiere aus dem Auslandstierschutz haben ein erhöhtes Risiko an Leishmaniose erkrankt zu sein. Ihre Lebensbedingungen und die „schlechte“ Ernährung machen sie anfälliger für alle Infektionskrankheiten.
Sei dir dessen bewußt bevor du einen Hund adoptierst und lasse dein Tier schnellstmöglich auf Infektionskrankheiten durch einen hiesigen Tierarzt untersuchen.
Neueste Erkenntnisse!
Kamille und Beifuß zur Unterstützung. Mehr dazu findest Du in diesen Beiträgen…
Fazit
Leishmaniose ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit. Dennoch besteht kein Grund in Panik zu verfallen!
Man kann die Krankheit heute sehr gut behandeln und dein Hund kann trotz einer Leishmaniose noch ein langes und schönes Leben haben. Wichtig ist jedoch die Symptome zu kennen. Bei den kleinsten Anzeichen sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Er kann eine Diagnose stellen und die richtige Therapie einleiten.
Mit die beste und wichtigste Maßnahme ist eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Stress. Nutze gerne unsere Unterstützung !
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Bei meiner Schäferhündin wurde Leishmaniose festgestellt. Ich musste von Barf auf Trockenfutter ( RoyalCanin U/C) umsteigen.. anfangs möchte sie das, aber jetzt grüßt die immer lustloser . Habe nun bei Ihnen gelesen, dass Trockenfutter nicht so gut ist wie Fleisch . Da meine Hündin immer lustloser frisst, zweifele ich an der Therapie mit null Fleisch . Meine anderen gesunden Hunde würden sich auch über Fleisch freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Elke Thurnhofer
Hej! Wieso steht bei vielen Seiten, die ich wegen purinarmer Kost für meinen Hund gesichtet habe, rinderherz mit hohem puringehalt, hier dagegen steht, das rinderherz hochwertiges muskelfleisch ist. Ich bin irritiert: was stimmt? Kann ich meinen leishmaniose—Hund mit bio-rinderherz von artgerecht gehaltenen Rindern füttern? Bisher haben wir geB.A.R.F.t und möchten das auch weiterhin. Pelle soll aber nun kein Vegetarier werden😏
Liebe Gisela, grundsätzlich stimmt: Das Herz ist definitiv ein Muskel. Also, hochwertiges Muskelfleisch. Es stimmt allerdings auch, das Herz im Verhältnis zu anderem Muskelfleisch relativ viel Purin enthält. Nämlich ca. 107 mg/pro 100g im Gegensatz zu ca. 58mg/pro 100 g Skelettmuskulatur. Fazit: Es kommt auf die Gesamtmenge Purin an, also das Mischungsverhältnis/Summe der Gesamtzutaten. Pelle muss kein Vegetarier werden 😉 Wir helfen dir sehr gerne dabei die Nahrung für Pelle so zusammenzustellen das du bedenkenlos deine Fellnase weiter artgerecht füttern kannst. Wenn du unsere Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, kannst du dir hier gerne einen passenden Termin aussuchen https://hundefutter-vergleich24.de/beratung-buchen/
Hallo, die Aussage,daß ein Hund mit Leishmaniose zur potenzienllen Gefahr für den Menschen wird,ist schlicht und ergreifend nicht richtig.Bislang gibt es keine Berichte, wo ein Mensch sich bei einem Hund mit Leishmaniose angesteckt hat.In Frankreich und Italien sowie in manchen südlichen Ländern sind an Leishmaniose erkrankte Menschen, die dank der Sandfliege, auf dieselbe Weise an die Krankheit kommen wie Hunde und Katzen.Manche wissen es nicht,weil sie keine Symtome haben, andere die erkranken, können durch Blutwäsche davon geheilt werden.Leider macht man das bei Tieren nicht. Um sich bei einem infizierten Tier anzustecken, ginge das wohl nur ,wenn man kräftig Wunde auf Wunde reibt. Und selbst dann ist es nicht sicher .Wir haben seit 4 Jahren eine Hündin (8 Jahre jung) mit Leishmaniose. Aus Spanien.Sie muss leider Allopuinol bekommen und wird mit Herrmans purinarm Nassfutter sowie mit Sanoro purinarm ernährt. Trockenfutter, wir füttern beides, Insectum Reis von Green Petfood. Es schmeckt ihr alles super. Leckerlis von Terra Canis, getrocknetes Muskelfleich sowie Gartendrops. Nur mal als Tip.
Liebe Frauke, herzlichen Dank für deinen Hinweis. Wir haben unseren Beitrag nochmals überarbeitet. Es war etwas missverständlich geschrieben. Richtig ist, wie von uns zuvor geschrieben: Die Leishmaniose zählt zu den Zoonosen. Also, grundsätzlich kann ein Mensch auch daran erkranken. Allerdings stimmt natürlich auch was du sagst: Die Krankheit wird höchst unwahrscheinlich vom Hund auf den Menschen übertragen. Menschen, die an Leishmaniose erkranken haben sich die Infektion wohl auf dem gleichen Weg zugezogen, wie auch Hunde erkranken. Wir wünschen dir mit deiner Hündin noch eine lange und gute gemeinsame Zeit.