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Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund zu erkennen, ist nicht immer leicht.

Eine betroffene Hundebesitzerin schreibt

(Gastartikel)

Ein großes Problem ist vor allem den richtigen Tierarzt zu finden. Die Mehrzahl der Tierärzte kennen sich nicht ausreichend bei der Diagnosefindung Schilddrüsenunterfunktion des Hundes aus, nimmt einen nicht ernst, oder therapiert sogar falsch.

Wichtig bei Schilddrüsenunterfunktion (SDU):

Bevor mit der Medikamentengabe begonnen wird, sollte unbedingt ein geriatrisches Blutbild angefertigt werden, um Organfehlfunktionen auszuschließen.

Die notwendigen Werte sind

    • T3 (fT3)

    • T4 (fT4)

    • TSH

    • TAK

    • T4-Autoantikörper

    • T3-Autoantikörper

    • k-Wert (Korrelationswert fT4-Cholesterin)

 Lass uns die Werte rund um die Schilddrüsenunterfunktion einfach erklären:

  •  T3 (fT3)
    Was ist das? T3 steht für Trijodthyronin, ein wichtiges Hormon, das von der Schilddrüse produziert wird. Das „f“ bedeutet, dass es sich um die freie Form handelt, also die aktive Form, die im Körper wirkt.

Was bedeutet ein Wert? Ein niedriger fT3-Wert kann darauf hinweisen, dass die Schilddrüse nicht genug Hormone produziert. Das kann Müdigkeit, Gewichtszunahme und andere Symptome verursachen.

  •  T4 (fT4)
    Was ist das? T4 steht für Thyroxin, ein weiteres Schilddrüsenhormon, das meistens in der freien Form (fT4) gemessen wird.

Was bedeutet ein Wert? Ein niedriger fT4-Wert deutet ebenfalls auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin. Auch hier können ähnliche Symptome wie bei T3 auftreten.

  •  TSH
    Was ist das? TSH steht für Schilddrüsenstimulierendes Hormon. Es wird von der Hirnanhangdrüse produziert und regt die Schilddrüse an, T3 und T4 zu produzieren.

Was bedeutet ein Wert? Ein hoher TSH-Wert kann zeigen, dass die Schilddrüse nicht genug Hormone produziert. Die Hirnanhangdrüse versucht also, die Schilddrüse anzuregen, damit sie mehr Hormone produziert.

  •  TAK (Thyreoidale Autoantikörper)
    Was ist das? TAK sind Antikörper, die vom Körper gebildet werden und gegen die Schilddrüse gerichtet sind.

Was bedeutet ein Wert? Ein hoher TAK-Wert kann ein Zeichen dafür sein, dass das Immunsystem die Schilddrüse angreift, was zu einer Unterfunktion führen kann, wie z.B. bei Hashimoto.

  •  T4-Autoantikörper
    Was ist das? Dies sind spezielle Antikörper, die gegen das T4-Hormon gerichtet sind.

Was bedeutet ein Wert? Ein hoher Wert kann ebenfalls auf eine autoimmune Erkrankung hindeuten, wo das Immunsystem die Schilddrüse angreift.

  •  T3-Autoantikörper
    Was ist das? Ähnlich wie die T4-Autoantikörper, aber diese richten sich gegen das T3-Hormon.

Was bedeutet ein Wert? Ein hoher Wert kann, wie die T4-Autoantikörper, auf eine autoimmune Störung hinweisen.

  •  k-Wert (Korrelationswert fT4-Cholesterin)
    Was ist das? Der k-Wert zeigt den Zusammenhang zwischen dem fT4-Wert und dem Cholesterin im Blut.

Was bedeutet ein Wert? Ein hoher k-Wert kann darauf hinweisen, dass niedrige Schilddrüsenhormone (fT4) auch mit hohen Cholesterinwerten zusammenhängen. Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, kann das oft auch den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen.

Hoffe, das hilft dir, die Werte besser zu verstehen! Wenn du noch Fragen hast, sag einfach Bescheid! 🐶✨

Diese Werte erhält man als großes Schilddrüsenprofil bei Laboklin. Leider können „normale“ Tierärzte mit  den Werten oft nicht so viel anfangen. Es macht also auf jeden Fall Sinn, mit einem Schilddrüsenspeziallisten Kontakt aufzunehmen. Bei Laboklin gibt es auch eine Hotline, an die man sich wenden kann.

Bei SDU niedrig einschleichen

Wenn mit Tabletten eingestellt werden soll, immer mit niedriger Dosis einschleichen, dann nach und nach aufdosieren.
Die Tabletten sollten nüchtern gegeben werden, d.h. mindestens 4 Stunden nach dem Fressen und frühestens 30 Minuten vor dem Fressen.
Da T4 im Körper des Hundes eine Halbwertszeit von 12 Stunden hat (anders als beim Menschen!), sollte auf eine regelmäßige Tablettengabe alle 12 Stunden geachtet werden.

Lese dazu auch den Beitrag von Tierarzt Dr. Rückert .

Gastbeitrag von: Ines Schmidt

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