Viele Hunde tun es – Etwa 90 % aller Hunde fressen Gras. Der eine Hund zupft genussvoll hier und da mal einen Grashalm und ein weiterer stürzt sich regelrecht darauf und frisst ganze Grasbüschel.
Wie viel Gras fressen ist bei Hunden normal und ab wann sollte man, als Hundebesitzer, mal genauer hinschauen? In diesem Beitrag wollen wir auf das Thema Gras fressen bei Hunden eingehen und mögliche Ursachen aufzeigen.
Es gibt unterschiedliche Theorien, warum Hunde Gras fressen und ob dies ein Anzeichen für Krankheit oder Mangelerscheinungen ist. Tatsächlich kursieren eine Menge Erklärungen darüber – wissenschaftlich bewiesen ist allerdings kaum eine der Theorien. Es gibt sogar eine alte Bauernregel, die besagt: Wenn der Hund Gras frisst, gibt es Regen!
So mancher Hundehalter stellt sich jedenfalls gelegentlich die Frage: Habe ich eigentlich einen Hund oder eine Kuh an der Leine?
Hunde brauchen Ballaststoffe
Natürlich ist der Hund ein Fleischfresser. Dennoch benötigen Hunde auch ein gesundes Maß an Ballaststoffe für eine optimale Funktion des Magen-Darm-Traktes. Ballaststoffe sind unverdauliche Faserbestandteile aus Pflanzen. Sie regen die Darmtätigkeit an. Außerdem bieten pflanzliche Bestandteile Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die durch Fleisch alleine nicht abgedeckt werden.
Sollte sich das Gras fressen des Hundes nicht nur auf hier und da mal einen Grashalm abzupfen beschränken, sondern du gewinnst den Eindruck, dass dein Hund zum Pflanzenfresser mutiert, lohnt es sich genauer hinzuschauen.
Vor allem dann, wenn auch weitere Symptome wie beispielsweise Erbrechen, Durchfall oder Müdigkeit dazukommen, beziehungsweise gehäuft auftreten.
Mögliche Ursachen für Grasfressen beim Hund
Ernährungsbedingte Ursachen
- Nährstoffmangel (Vitamine, Mineralien)
- Mangel an Ballaststoffen, Deckung von Faserbedarf
- Verdauungsprobleme
Sowohl ein Zuviel an Kohlenhydrate, zum Beispiel durch Trockenfütterung, als auch zu wenig Gemüse und andere Ballaststoffe können die Verdauung belasten und einen Nährstoffmangel hervorrufen. Stelle die Nahrung Deines Hundes um. Wir helfen Dir gerne dabei, das passende Futter für Deinen Liebling zu finden.
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Körperliche Ursachen
- Aufnahme von Gras zur Reinigung des Magen- und Darmtraktes
- Parasiten bzw. Wurmbefall
- Grasfressen bei Übelkeit (z. B. durch unverträgliches Futter)
- Gastritis (Magen-Schleimhaut-Entzündung)
- übersäuerter Magen (zu viel Magensäure)
- Leber- oder Nierenschwäche
- Unterstützt bei der Ausscheidung von verschluckten Fremdkörpern
- Hilft beim Herauswürgen heruntergeschluckter Haaren
Gesundheitsstörungen im Zusammenhang mit Grasfressen beim Hund zeigen sich meist auch durch weitere Anzeichen von Krankheit oder Unwohlsein. Diese Symptome können zum Beispiel sein: Exzessives Grasfressen, nüchtern erbrechen, matschiger Kot bis Durchfall, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Lustlosigkeit, häufiges Schmatzen/Gähnen, Blähungen.
Bei Symptomen wie:
- Blutbeimischung in Kot oder Erbrochenem
- keinen Kot absetzen können
- hartem Bauch
- Schmerzen oder Fieber … Bitte unbedingt sofort einen Tierarzt aufsuchen!
In allen anderen, nicht lebensbedrohlichen Fällen, kann man durch eine behutsame Futterumstellung, einer Magen-Kur bei Gastritis oder falls nötig, einer Wurmkur, das Problem meist selbst hervorragend in den Griff bekommen. Wir stehen hier gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Erste-Hilfe: Bei Sodbrennen, zu erkennen an übermäßigem Grasfressen und häufigem Schmatzen des Hundes, kann etwas Zwieback oder trockenes Toastbrot ihrem Liebling erst einmal Erleichterung bringen.
Psychische Ursachen
- Stress-Verhalten
- Langeweile
- Übersprungshandlung, also eine Ersatzhandlung zu einem anderen Verhalten
Wenn der Hund regelmäßig bei oder nach Hundebegegnungen oder in anderen unangenehmen Situationen Gras frisst, könnte das eine sogenannte Übersprungshandlung oder Stressabbau sein. Hier hilft es, diese Situationen so zu gestalten, dass der Hund weniger Stress verspürt.
Könnte es Langeweile sein? Dann versuche den Spaziergang doch mal abwechslungsreicher zu gestalten.
Vorschlag – Verstecke zum Beispiel ein paar Leckerli im Laub und lasse deinen Hund mal Nasenarbeit machen.
Ursachen fürs Gras fressen erkennen
Beobachte deinen Hund genau. Wenn er zu viel oder zu häufig Gras frisst oder sogar zum manischen Grasfresser wird, gilt es mögliche Ursachen zu identifizieren und abzustellen. Im Zweifel sollte man die Problematik immer durch einen Tierarzt abklären lassen.
Was tun, wenn der Hund häufig Gras frisst?
Grundsätzlich fressen Hunde gerne mal Gras. Das ist auch völlig unbedenklich. Gerade im Frühling, wenn das frische Grün sprießt, lieben Hunde Gras. Du solltest jedoch darauf achten, dass dein Hund nicht direkt an einer viel befahrenen Straße oder unmittelbar an Feldern grast. Das Gras könnte dort durch Abgase und Pflanzenschutzmittel belastet sein.
Häufig kann man beobachten, dass unverdaute Grashalme mit dem Kot abgesetzt werden. Manchmal bleiben diese auch im After hängen und ragen halb heraus. Du kannst Deinem Hund helfen, indem Du vorsichtig den Grashalm herausziehst. Aber bitte niemals mit Gewalt. Grashalme sind scharfkantig und können Schnitte im Darm und am After verursachen.
Manchmal wird gefressenes Gras anschließend vom Hund erbrochen. Geschieht dies gelegentlich, ist das kein Grund zur Sorge. Häuft sich dieses Erbrechen oder hört es nach einmaligem Erbrechen nicht auf, sollte dies durch einen Tierarzt abgeklärt werden.
Fazit
Wenn Hunde Gras fressen, ist dies noch kein Anlass zur Sorge. Es könnte sein, dass es deinem Hund einfach nur gut schmeckt. Wir naschen und knabbern ja auch gelegentlich aus Genuss oder Langeweile. Beobachte Deinen Hund. Sollte das Grasfressen gehäuft auftreten und weitere Probleme dazu kommen, konsultiere bitte einen Tierarzt. In der Regel lässt sich gehäuftes Grasfressen durch eine Futterumstellung und natürliche Mittel wie Basenpulver aber sehr gut in den Griff bekommen.
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