Im Herbst können Waldspaziergänge gefährlich sein
Die schönen Herbsttage laden geradezu dazu ein, mit dem Hund einen Spaziergang durch den Wald zu unternehmen. Doch unter dem raschelnden Laub können sich auch Gefahren für den Hund verbergen. Schnell endet ein harmloses Spiel mit einer Vergiftung, die auch tödlich ausgehen kann.
- Im Herbst können Waldspaziergänge gefährlich sein
- Warum besteht im Wald eine Vergiftungsgefahr für Hunde?
- Kastanien schädigen den Verdauungstrakt.
- Walnüsse sind nicht immer gesund
- Bucheckern sind besonders giftig.
- Eicheln enthalten viel Gerbsäure.
- Der Wald ist reich an Pilzen.
- Waldfrüchte sind nicht immer unbedenklich.
- Wie kann man die Vergiftgungsgefahr für Hunde im Wald vermeiden?
- Fazit
Warum besteht im Wald eine Vergiftungsgefahr für Hunde?
Feuchtes Laub riecht für den Hund verführerisch. Der Vierbeiner spielt mit den Blättern und entdeckt dabei einige für ihn interessante Dinge. Schnell werden diese in den Mund genommen. Doch Kastanien, Walnüsse, Eicheln und Bucheckern sind kein Spielzeug.
Kastanien schädigen den Verdauungstrakt.
Die stacheligen, grünen Schalen verletzen schnell beim Spielen das Zahnfleisch und die Speiseröhre. Schluckt der Hund die braunen Kugeln, wird die Oberfläche durch die Magensäure aufgeraut. Die Kastanien rutschen in den Darm, verletzen die Schleimhaut oder verursachen einen Darmverschluss. Um schlimme Folgen zu vermeiden, müssen die Kastanien durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden.
Walnüsse sind nicht immer gesund
Eigentlich liefern Walnüsse gesunde Fette und sind ein schmackhafter Snack für den Hund. Auf dem Waldboden liegende Walnüsse sind häufig von Schimmelpilzen befallen. Der vor allem auf der Schale der Walnuss wachsende Schimmelpilz verursacht schnell eine Vergiftung bei dem Hund. Der Pinselschimmel, Penicillium crustosum, ist meistens nicht mit dem freien Auge zu erkennen. Die Wirkung des Toxins ähnelt der Wirkung von Strychnin. Der Hund beginnt zu speicheln, erbricht, hat Durchfall und zittert. Ohne rasche Behandlung treten Krämpfe auf. An den Schleimhäuten sind Blutungen sichtbar. Die Mundschleimhaut ist durch den Blutverlust weißlich gefärbt.
Auch von Bucheckern, Eicheln und Kastanien geht eine Vergiftungsgefahr für Hunde aus, da auch diese Waldfrüchte von dem Schimmelpilz befallen werden.
Bucheckern sind besonders giftig.
Rohe Bucheckern enthalten Fagin und Blausäure. Frisst der Hund Bucheckern im Wald, treten schnell Symptome einer Vergiftung auf. Der Atem des Hundes riecht nach bitteren Mandeln. Die Atmung ist erschwert, die Schleimhäute sind bläulich verfärbt. Der Vierbeiner erbricht immer wieder. Die Bewegungen sind taumelnd.
Eicheln enthalten viel Gerbsäure.
In Eicheln sind hohe Anteile an Tannin enthalten. Die Gerbsäure reizt den Magen-Darmtrakt des Hundes. Bei der Vergiftung durch Eicheln treten Symptome wie Müdigkeit, Verstopfung, Verweigerung des Futters, Durchfall und starke Müdigkeit auf. Frisst der Hunde mehrere Eicheln, kann die Vergiftung mit dem Tod des Vierbeiners enden.
Der Wald ist reich an Pilzen.
Speisepilze wie Steinpilze, Pfifferlinge oder Bärentatzen sind für den Hund natürlich genießbar. Doch im Wald wachsen auch viele Pilzarten, die eine große Vergiftungsgefahr für Hunde darstellen. Leicht zu erkennen ist der Fliegenpilz, der eine rote Kappe mit weißen Punkten besitzt. In dem Pilzhut sind Muscinol und Ibotensäure enthalten. Die Gifte verursachen Bewusstseinsstörungen und rauschartige Zustände. Der Tod kann durch Kreislaufversagen eintreten.
Unscheinbarer sind Knollenblätterpilze, deren Amatoxine das Lebergewebe des Hundes zerstören. Der Gifthäubling ist fast so giftig wie der Knollenblätterpilz. Er wächst auf morschen Baumstämmen und enthält das Gift Amanitin, das die Leber zerstört.
Eine Vergiftungsgefahr für Hunde besteht auch, wenn sie den Satansröhrling, die Gruben-Lorchel, den Risspilz und den Pantherpilz fressen.
Waldfrüchte sind nicht immer unbedenklich.
Die roten Beeren der Eiben verursachen schon in kleinen Mengen eine Vergiftung bei Hunden. Taxin reizt den Magen-Darmtrakt. Der Hund speichelt, erbricht und hat Durchfall. Schnell tritt der Tod durch Kreislaufversagen ein.
Die Waldrebe gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Sie enthält das Gift Protoanemonin, das die Schleimhaut reizt. Der Hund speichelt und erbricht immer wieder.
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, sollte der Hund immer sofort zu einem Tierarzt gebracht werden.
Wie kann man die Vergiftgungsgefahr für Hunde im Wald vermeiden?
Damit keine Vergiftungsgefahr für Hunde im Wald besteht, sollten diese immer an einer Leine geführt werden. Mit einer Schleppleine hat der Vierbeiner ausreichend Bewegungsfreiheit, kann aber nicht unkontrolliert alles fressen. Vor allem um Pilzgruppen sollte immer ein Bogen gemacht werden. Ein vorbeugendes Giftködertraining und Abruftraining verringert das Risiko einer Vergiftung.
Fazit
Der schöne Waldspaziergang kann auch eine Vergiftungsgefahr für den Hund bergen. Um die Vergiftungsgefahr zu verringern, sollte der Hund nicht frei durch das Unterholz streifen. Bei Vergiftungsverdacht sollte immer schnell ein Tierarzt aufgesucht werden. Eine wirksame 1. Hilfe Maßnahme ist die schnelle Gabe von Aktivkohle.